Skip to content

Commit

Permalink
Merge pull request #194 from uclab-potsdam/frausabine-patch-59
Browse files Browse the repository at this point in the history
Update 02_GNM_cultural_collection_on_fashion_de.md
  • Loading branch information
frausabine authored Aug 19, 2024
2 parents 95b2a50 + 2dd821a commit c9ca2a6
Showing 1 changed file with 2 additions and 2 deletions.
4 changes: 2 additions & 2 deletions src/routes/texts/02_GNM_cultural_collection_on_fashion_de.md
Original file line number Diff line number Diff line change
Expand Up @@ -15,15 +15,15 @@ Der Entstehung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg lag die Idee der Id

## Die Anfänge der Sammlung Textilien und Schmuck
In die sich noch in der Findung begriffene Sammlung des Germanischen Nationalmuseums, die im Jahr 1870 bereits 282 Originalkleidungsstücke umfasste, flossen ab 1870 eine Reihe von Ankäufen von Kleidung, darunter ein Bestand an Realien des 17. bis 19. Jahrhunderts ein, welche seit der Mitte der 1870er Jahre in einer Dauerausstellung präsentiert wurden.
Das Berliner Sammlerehepaar von Lipperheide hielt sich sich im November 1878 auf einer ihrer Erwerbungsreisen in Nürnberg auf. Es sind die [erwerbungsstarken Jahre 1878 bis 1882](item-set/67422) der Sammler, in die die noch jungen Präsentationen von Kleidung, Textilien und Waffen im Germanischen Nationalmuseum fallen. Diese Präsentation wird nicht ohne Eindruck auf die Eheleute von Lipperheide gewesen sein.
Das Berliner Sammlerehepaar von Lipperheide hielt sich sich im November 1878 auf einer ihrer Erwerbungsreisen in Nürnberg auf. Es sind die [erwerbungsstarken Jahre 1878 bis 1882](set/67422) der Sammler, in die die noch jungen Präsentationen von Kleidung, Textilien und Waffen im Germanischen Nationalmuseum fallen. Diese Präsentation wird nicht ohne Eindruck auf die Eheleute von Lipperheide gewesen sein.
## Vorbildsammlung für die Erwerbungs- und Publikationsstrategie des Sammelehepaars von Lipperheide
Der als Konservator an den *Königlichen Vereinigten Kunstsammlungen* in München sowie später als Konservator des *königlichen Kupferstich- und Handzeichnungskabinetts* wirkende Kostümwissenschaftler [Jakob von Hefner-Alteneck](item/38992) (1811–1903) bildete einen prominenten und deutlichen historischen Bezugspunkt für die Eheleute von Lipperheide. Sein Einfluss zeigt sich besonders in der Betrachtung der *Blätter für Kostümkunde* und in dem Quellenverständnis des Sammlerehepaares.[^Vgl. dazu: de Günther 2020, S.44ff., https://doi.org/10.18452/24858.]

Der zunächst als Zeichenlehrer an der Gewerbeschule in Aschaffenburg tätige von Hefner-Alteneck beschäftigte sich früh mit dem Kopieren von Kupferstichen der Schlossbibliothek von Aschaffenburg und über das Studium der Kulturgeschichte mit der materiellen Kultur. Auch seine Publikationen erhoben den Anspruch einer wahrhaftigen Darstellungen und fußten oft auf der Anschauung vor Originalen. Er leitete die Illustrationen mit einem historischen Überblick über die Entwicklung von Gewandungen ein. Die Bildschreibungen bezeichnen jedes Mal das Objekt, die Bildvorlage oder den Standort des materiellen Objekts, wie etwa eine Skulptur. An diesem Modell orientierte sich Franz von Lipperheide als Herausgeber der *[Blätter für Kostümkunde](item/17794)*.
1879 publizierte von Hefner-Alteneck die *Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des Achtzehnten Jahrhunderts nach gleichzeitigen Originalen* in zehn Bänden. Mit dem Hinweis, er zeichne nur „direkt nach den alten Originalien“ argumentierte er erneut für die Authentizität der Illustrationen; ein Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit, die später auch von Franz von Lipperheide formulierte und die auf von Hefner-Altenecks methodischen Ansatz zurückging. Das Wirken des Zeichners, Stechers, Sammlers, Kultur- und Kunsthistorikers von Hefner-Alteneck kann wie eine Folie für das Forscher- und Sammlerinteresse der von Lipperheides gelesen werden.

## Ausgewählte historische Textilien aus der Sammlung Textilien und Schmuck
In der Auswahl von [15 historischen Textilien oder textilen Objekten](item-set/45212) für die Kontextualisierung im Rahmen des Projektes *Restaging Fashion* waren die folgenden Parameter entscheidend: die ausgewählten Objekte sollten maßgebliche Informationen zur Kleidungsgeschichte ergänzen, welche von einem zweidimensionalen Gemälde oder einem monochromen oder kolorierten Stich nicht abgeleitet werden können. Ein digitales 3D-Bildgebungsverfahren der Objekte, die im Web durch den Betrachter navigierbar sind, erweiterten das Verständnis dieser kulturellen Artefakte.
In der Auswahl von [15 historischen Textilien oder textilen Objekten](set/45212) für die Kontextualisierung im Rahmen des Projektes *Restaging Fashion* waren die folgenden Parameter entscheidend: die ausgewählten Objekte sollten maßgebliche Informationen zur Kleidungsgeschichte ergänzen, welche von einem zweidimensionalen Gemälde oder einem monochromen oder kolorierten Stich nicht abgeleitet werden können. Ein digitales 3D-Bildgebungsverfahren der Objekte, die im Web durch den Betrachter navigierbar sind, erweiterten das Verständnis dieser kulturellen Artefakte.

Die licht- und druckempfindlichen Textilien wurden dafür auf Figurinen montiert und in einem photogrammetrischen und einem 3D-Scanverfahren digitalisiert. Die bildgebenden Verfahren wurden im Zuge der Datenbearbeitung bei Bedarf kombiniert.[^Vgl. die ausführliche Prozessbeschreibung in den Metadaten der Einzelobjekte.] Textilien stellen noch immer eine Herausforderung für die digitale 3D-Reproduktion dar; sie sind zerbrechlich, detailreich und sind oft schwierig zu stabilisieren (z.B. Federn, leichte Textilien). Der beträchtliche Aufwand und das noch experimentelle Verfahren ergab eine Beschränkung auf 15 textile Objekte, die je unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufwiesen und etwas andere Herangehensweisen erforderten.

Expand Down

0 comments on commit c9ca2a6

Please sign in to comment.